Rhythmus: Grundlagen der Schlaghand-Bewegungen


Beim Gitarrenspiel gehört die Schlaghand zu den wichtigsten Elementen überhaupt – sie bestimmt den Rhythmus, den Groove und den Ausdruck. Unter den „Grundlagen & Konzepten“ sind vor allem die Abschläge (Downstrokes), Aufschläge (Upstrokes) sowie die allgemeine Bewegung und Haltung der Schlaghand entscheidend. Wer diese Techniken von Anfang an richtig übt, legt das Fundament für flüssige Schlagmuster und ein sicheres Rhythmusgefühl.

Abschlag (Downstroke)
Bewegung von oben nach unten: von den tiefen zu den hohen Saiten.
Wird meist auf den Hauptzählzeiten (1, 2, 3, 4 im 4/4-Takt) gespielt.
Viertelnoten werden in der Regel immer als Abschlag ausgeführt.

Aufschlag (Upstroke)
Bewegung von unten nach oben: von den hohen zu den tiefen Saiten.
Typisch auf den „und“-Zählzeiten (Upbeats) zwischen den Hauptschlägen.
Wichtig: Die Hand bewegt sich aktiv nach oben, nicht nur als Rückkehrbewegung.

Kontinuierliche Pendelbewegung
Ein gleichmäßiges „Hin und Her“ der Schlaghand ist der Schlüssel zu rhythmischem Strumming.
Die Hand bewegt sich wie ein Pendel, auch wenn nicht jede Bewegung die Saiten trifft.
So bleibt das Timing stabil, und der Rhythmus klingt flüssig.
Lockerheit ist entscheidend – das Handgelenk sollte entspannt mitwippen („drunken wrist“).

Gezieltes Anschlagen (String Targeting)
Nicht immer müssen alle Saiten angeschlagen werden:
Abschläge: oft alle Saiten oder vor allem die tiefen.
Aufschläge: meist nur die dünnen, hohen Saiten.
Variationen in der Schlagposition (zwischen Schallloch und Steg) erzeugen unterschiedliche Klangfarben.

„Play/Miss“-Technik (Ghost Notes)
Die Schlagbewegung wird ausgeführt, aber die Saiten werden bewusst nicht oder nur gedämpft angeschlagen.
Dadurch entstehen feine rhythmische Nuancen, die Groove und Dynamik verstärken.
Komplexe Schlagmuster entstehen letztlich aus Variationen des Grundmusters „Down – Up – Down – Up“.

Plektrumhaltung
Locker halten, damit es sanft über die Saiten gleiten kann.
Haltung: zwischen Daumen und leicht gekrümmtem Zeigefinger – oft als „Hühnerkopf-Technik“ beschrieben.
Für Anfänger: dünne, flexible Plektren sind besonders geeignet.

Fazit
Die Grundbewegungen der Schlaghand sind weit mehr als reine Technik – sie sind das Herzstück des Gitarrenspiels. Mit einer entspannten Hand, stetiger Pendelbewegung und bewussten Variationen beim Anschlag lässt sich schon früh ein natürlicher, lebendiger Rhythmus entwickeln. Wer diese Grundlagen beherrscht, kann jedes Schlagmuster meistern und seinem Spiel Ausdruck verleihen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen